BTK e. V. – Trialog 2020: Einladung und Termine
Ich brauche dich, weil ich dich liebe.
Ich liebe dich, weil ich dich brauche. E. Fromm
Wenn das DU der jeweiligen Partnerschaft eine Überbewertung bekommt.
Vom Teufelskreis der Co-Abhängigkeit in Paarbeziehungen
Was kann man tun, um einer quälenden Trennungs- und Verlustangst nicht ausgesetzt zu sein? Der einzige Weg ist, so viel Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu entwickeln, dass man nicht so restlos auf den Partner fixiert ist. Aber gerade das fällt dem Co-Abhängigen so schwer. Denn dafür müsste er die enge Bindung an den anderen lockern, und das würde sofort wieder die Verlustangst auslösen.
So sucht der Co-Abhängige nach Sicherheiten, die sein Problem lösen sollen. Doch genau das Streben nach diesen Sicherheiten verstärkt sein Problem: Denn Abhängigkeit täuscht ihm Sicherheit vor; entweder indem er sich von einem anderen oder diesen von sich abhängig zu machen sucht. Wer von jemandem abhängig ist, braucht ihn. Gebraucht werden verspricht daher scheinbar eine gewisse Sicherheit oder Garantie, nicht verlassen zu werden.
Der Weg raus? Es wagen, wieder ich zu werden!
Ein herzliches Willkommen zwischen Nähe und Distanz
Eure Bärbel und Georg, Jasmin, Marie und Laura, Emil und Uwe vom BTK e.V.
Wie ist Trialog gedacht:
Im Trialog begegnen sich Borderline-Erfahrene, Angehörige und professionelle Helfer jenseits festgelegter Rollen und definierter Abhängigkeiten auf neutralem Boden und auf Augenhöhe. Soziale Distanzen werden reduziert, das Anderssein von Menschen und die Verschiedenheit von Lebensentwürfen werden anerkannt und Sensibilität im Umgang mit sich selbst wird gefördert. Da der Trialog zudem weder unter Lösungs- noch unter Leistungsdruck steht, öffnet er einen zeitlich begrenzten Raum für echte zwischen-menschliche Begegnungen. So werden Handlungsmuster für einen gelingenden Beziehungsaufbau quasi unter Laborbedingungen erlebbar. Da die unterschiedlichen Positionen sich nicht rechtfertigen müssen, können sie gegenseitig angstfrei dargestellt und aufgenommen werden. Wenn fremde Positionen die eigenen nicht verdrängen wollen, können sie zum Impuls werden, das eigene Menschenbild und Krankheitsverständnis weiterzuentwickeln.
Sich auf Augenhöhe als ernst zu nehmende Menschen, als Experten in eigener Sache und als Experten durch Ausbildung und Beruf zu begegnen, bedeutet nicht, die Hilfsbedürftigkeit des Erkrankten, die Arbeitsdichte der Professionellen oder die Verzweiflung der Angehörigen zu leugnen. Je mehr es uns jedoch gelingt, die wechselseitigen Vorurteile aufzuarbeiten, desto eher wachsen auch die Chancen, die öffentlichen Zerrbilder zu verändern. Diese Antistigma-Arbeit leistet der Trialog über viele Ebenen: Treffen, Vernetzungen, Öffentlichkeitsarbeit … Der Trialog will eine wertschätzende Handlungskultur leben, in der alle Beteiligten bereit sind, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und einen offenen Diskurs zu führen.
„Ich glaube daran dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies geschieht, entsteht Beziehung.“ [Virginia Satir (1916-1988), Pionierin der Familientherapie]